- Sozialdemokratische Partei in der DDR
- Sozialdemokratische Partei in der DDR,Abkürzung SDP, politische Partei in der DDR, gegründet am 7. 10. 1989 in Schwante (Landkreis Oranienburg) im Zuge der Etablierung einer Bürgerbewegung, Gründungsmitglieder waren u. a. Angelika Barbe (* 1951; 1998 Übertritt zur CDU), Martin Gutzeit (* 1952), Markus Meckel, Stephan Hilsberg (* 1956; erster Vorsitzender [»Sprecher«], seit 1990 Mitglied des Bundestags) und Ibrahim Böhme (* 1944, ✝ 1999); vertrat den Gedanken einer sozialen Demokratie und eine »ökologisch orientierte Marktwirtschaft mit demokratischer Kontrolle ökonomischer Macht«, benannte sich auf Druck der Basis auf einer Delegiertenkonferenz im Januar 1990 in Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) um. Auf dem ersten Parteitag in Leipzig (22.-25. 2. 1990) wurde ein Grundsatzprogramm mit eigenem Profil angenommen und der Mitbegründer sowie bisherige Geschäftsführer und einer der Vertreter am Zentralen Runden Tisch, I. Böhme, zum Vorsitzenden gewählt (bis 1. 4. 1990; Dezember 1990 endgültig als »IM« des MfS enttarnt, 1992 aus der Partei ausgeschlossen). Bei den Wahlen zur Volkskammer am 18. 3. 1990 erreichte die Partei 21,8 % der Stimmen sowie 88 Mandate und beteiligte sich bis August 1990 (Bruch der großen Koalition) an der Regierung unter Ministerpräsident L. de Maizière (CDU), in der sie u. a. mit M. Meckel den Außenminister stellte. Im September 1990 vereinigte sie sich unter ihrem Vorsitzenden W. Thierse (ab Juni 1990) mit der westdeutschen SPD.
Universal-Lexikon. 2012.